Kunstforum International
Jürgen Raab about REMOTEWORDS
REMOTEWORDS
Mit ihrem künstlerischen Langzeitprojekt „Remote Words“ beschriften Uta Kopp und Achim Mohné Dächer: die kurzen Textbotschaften sind nur von Flugobjekten aus oder als Satellitenaufnahmen bei Google Earth zu sehen („Kunstforum“ berichtete). Die 17. Station ihres Projekts war im Rahmen des Land Art-Projekts „Grenzkunstroute“ ein ehemaliges Zollhaus an der deutsch-belgischen Grenze bei Aachen. Hier malten Kopp und Mohné mit acht Meter großen Buchstaben das Wort „Asyl“ auf das Dach.
Bewusst hatten die beiden Initiatoren diesen historischen Ort gewählt, denn der Schriftzug „unterbricht metaphorisch den Westwall“ aus dem Zweiten Weltkrieg, von dem hier noch einige Reste von Panzersperren aus Beton im Gelände zu sehen sind. Der Schriftzug soll an dieser Stelle daran erinnern, dass die offenen Grenzen innerhalb der EU sich nicht aufgelöst, sondern nur an ihre Außengrenzen verschoben haben: Nordafrika, Naher Osten, Osteuropa. „Die nordafrikanische Revolution hat eine neue Flüchtlingswelle ausgelöst, die für tausende Flüchtlinge auf Lampedusa, den Canaren, in Griechenland, aber auch in Aachen enden. Aachen trägt als Grenzstadt eine besondere Verantwortung, da hier viele jugendliche Asylsuchende aufgriffen werden.“